Konzept - Gliederung
1. Wie die Villa Kunterbunt entstand
1.1 Unsere Entstehungsgeschichte
1.2 Bedarf
1.3 Der Umzug
1.4 Was heißt Elterninitiative Villa Kunterbunt?
2. Die Villa Kunterbunt stellt sich vor
2.1 Tägliche Öffnungszeiten und jährliche Schließungszeiten
2.2. Unsere Rahmenbedingungen
2.2.1 Unser Haus
2.2.2 Unser Außenspielgelände
2.2.3 Unsere Umgebung
3. Unsere pädagogische Arbeit
3.1 Das Team der Villa Kunterbunt
3.2 Unser pädagogischer Ansatz
3.3 Zielsetzungen unserer pädagogischen Arbeit
3.4 Betreuung der Kinder unter drei Jahren - Die Schatzkiste
3.5 Integrative Erziehung und ihre Ziele
3.6 Die Umsetzung unserer Ziele in die Praxis
3.6.1 Das Freispiel
3.6.2 Gemeinsames Gruppentreffen
3.6.3 Gesundheit und Ernährung
3.6.4 Angeleitetes Turnen
3.6.5 Psychomotorische Angebote
3.6.6 Die Fuchsgruppe - ein Vorschulkinder Projekt
3.6.7 Musikalische Früherziehung
3.6.8 Unser Waldprojekt
3.6.9 Feste und Feiern
3.6.10 Ein exemplarischer Tagesablauf
4.
Bewegungskindertagesstätte Villa Kunterbunt
5. Zusammenarbeit mit den Eltern
5.1 Hospitationen während der Eingewöhnungsphase 
5.2 Elternabende
5.3 Elterngespräche
5.4 Elternsprechtage
6. Mitarbeit der Eltern
6.1 Elternstunden
6.2 Elternrat
6.3 Vorstand
7. Öffnung nach außen
7.1 Die Villa Kunterbunt als Ausbildungsstätte
7.2 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
7.3 Zusammenarbeit mit dem DPWV
8. Wie werden Sie Mitglied in der Villa Kunterbunt
8.1 Das Voranmeldegespräch
8.2 Die Aufnahmekriterien
8.3 Die Aufnahme


1. Wie die Villa Kunterbunt entstand

 
1.1 Unsere Entstehungsgeschichte 

 

Anders als in den meisten anderen Elterninitiativen geht die Planung der Villa Kunterbunt in ihrem Ursprung auf zwei Erzieherinnen zurück.

Diese hatten im Jahre 1988 die Idee, eine Einrichtung zu schaffen, in der sie ihre pädagogischen Ziele optimal umsetzen konnten. Ihr Erziehungsideal war schon damals, Kinder darin zu unterstützen, sich zu selbstbewußten, eigenständigen und starken Persönlichkeiten entwickeln zu können. Vorbild hierfür war die Kinderbuchfigur Pippi Langstrumpf, die Kindern mehrerer Generationen bekannt ist, und auf alle Kinder eine große Faszination ausübt.

So gründeten die Erzieherinnen zusammen mit zehn Eltern den Verein Villa Kunterbunt e.V. Nachdem das ehemalige Wohnhaus an der Harkortstraße 116 in Dortmund-Hombruch mit Hilfe von Freunden und Eltern kindgerecht umgebaut wurde, konnte die Kindertagesstätte Villa Kunterbunt am 2.1.1989 endlich eröffnet werden.

 
1.2 Bedarf
 

Mit dieser Eröffnung reagierten die Initiatorinnen schon frühzeitig auf den Wandel der traditionellen Familienstrukturen in unserer Gesellschaft und die damit einhergehende Unterversorgung an Ganztagsplätzen. Die sofortige Belegung aller Plätze zeigte, dass das neu geschaffene Betreuungsangebot den Bedürfnissen der Eltern nach einer professionellen Unterstützung und Ergänzung der Erziehung ihrer Kinder entsprach.

Kindertageseinrichtungen bieten den Kindern durch verschiedene Methoden, pädagogische Angebote und Gruppenprozesse die nötigen Voraussetzungen zu einer ganzheitlichen Entwicklung, die über die Möglichkeiten der Familie hinausgehen. Hier werden die Kinder in der Gruppe umfassend und entsprechend ihres Alters, sowie ihrer Fähigkeiten individuell gefördert.

 
1.3 Der Umzug
 

Im Jahre 1996 verkaufte der Vermieter unsere Räumlichkeiten an eine Baufirma, die das Haus nach Ablauf unseres zehnjährigen Mietvertrages abreißen wollte, um neue Eigentumswohnungen zu erstellen. Sofort begannen die Erzieherinnen und der Vorstand mit sehr viel persönlichem Engagement nach einem geeigneten Ersatz zu suchen. Durch viele Presseartikel wurde unser neuer Vermieter auf uns aufmerksam und bot uns unser jetziges Haus an der Menglinghauser Straße an.

Innerhalb von nur sechs Wochen schafften es die Eltern, Freunde, Kinder und Mitarbeiterinnen unter Einsatz aller Kräfte das neue Haus zu renovieren, kindgerecht umzubauen und so zu einer echten Villa Kunterbunt zu gestalten. Dank dieses enormen Arbeitseinsatzes aller Beteiligten konnte die Einrichtung im September 1996 übergangslos mit einem Tag der offenen Tür ein zweites Mal eröffnet werden.

 
1.4 Was heißt Elterninitiative Villa Kunterbunt?
 

In der Regel werden Elterninitiativen von Eltern gegründet, um Betreuungsplätze für ihre Kinder zu schaffen. Wie schon in unserer Entstehungsgeschichte deutlich wird, unterscheiden wir uns in diesem Punkt von den meisten Initiativen. Auf Grund dessen ist sowohl das Mitspracherecht der MitarbeiterInnen in der Vereinssatzung fest verankert, als dass auch eine MitarbeiterIn die Interessen der ErzieherInnen im Vorstand vertritt.

Die pädagogische Konzeption der Villa Kunterbunt ist vor Eröffnung der Einrichtung von den Initiatorinnen erarbeitet worden. Seitdem wird diese regelmäßig von allen pädagogischen MitarbeiterInnen gemeinsam überarbeitet und weiterentwickelt.

Elterninitiative Villa Kunterbunt bedeutet auch eine vertrauensvolle Atmosphäre als Basis für eine gute und konstruktive Zusammenarbeit zwischen den pädagogischen MitarbeiterInnen und den Eltern.

 
2. Die Villa Kunterbunt stellt sich vor
    
Die Villa Kunterbunt bietet eine ganztägige pädagogische Betreuung für Kinder im Alter von null Jahren bis zum Beginn der Schulpflicht an. In den drei Gruppen Schatzkiste, Hoppetosse und Taka-Tuka-Land füllen täglich insgesamt fünfundvierzig Kinder das große, bunte Haus mit Leben.

Seit 2001 nehmen wir Kinder mit Behinderungen auf, wenn diese unter den gegebenen Rahmenbedingungen optimal betreut werden können. Sicher werden wir aufgrund unseres Hauses dort an Grenzen stoßen, doch gibt es sicher viele Kinder mit Behinderungen, denen wir gerecht werden könnten.

Am 01.08.2008 trat das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) in Kraft, so dass wir dadurch bis zu elf Kinder unter drei Jahren aufnehmen. Für diese Kinder entstand eine zusätzliche Gruppe - die Schatzkiste.

 
2.1 Tägliche Öffnungs- und jährliche Schließungszeiten
 
Die Kindertagesstätte Villa Kunterbunt hat täglich von 7.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet. Aufgrund der Vorgaben des Jugendamtes sind wir verpflichtet, unsere Einrichtung für drei Wochen im Jahr zu schließen. Diese Schließungszeiten liegen wie folgt :
zwei Wochen der Sommerferien wie folgt:         
• 2014 - 3. und 4. Woche der Ferien, 21.07.-03.08.     
• 2015 - 4. und 5. Woche der Ferien, 20.07.-02.08.     
• 2016 - 3. und 4. Woche der Ferien, 25.07.-07.08.     
• 2017 - 2. und 3. Woche der Ferien, 24.07.-06.08.
fünf bis sechs Arbeitstage zwischen Weihnachten und Neujahr
vier Tage im Frühjahr während der Kinderfreizeit
Weitere Schließungszeiten können durch besondere Anlässe, wie zum Beispiel ansteckende Krankheiten, Erste Hilfe Kurse, Konzeptionstage usw. anstehen.

Diese Schließungstage werden per Aushang rechtzeitig bekannt gegeben, so dass sich alle Eltern frühzeitig drauf einstellen können.

 
2.2 Unsere Rahmenbedingungen
 
Die Villa Kunterbunt verfügt über optimale Rahmenbedingungen, die in der Vergangenheit geschaffen wurden und zukünftig auch erweitert werden, um dem hohen Anspruch an die Qualität der pädagogischen Arbeit gerecht zu werden.
 
2.2.1 Unser Haus
 
Die Villa Kunterbunt ist ein ca. 450 qm großes, buntes ehemaliges Wohn- und Geschäftshaus. Zu finden sind wir an der Menglinghauser Str. 13 in Dortmund-Barop, an der Ortsgrenze Hombruch.

Die Villa bietet fünfundvierzig Kindern auf drei Etagen Platz für Spiel, Spaß und Bewegung. Im Erdgeschoß sind die Gruppen Schatzkiste und Hoppetosse zu Hause, in der ersten Etage leben die Kinder im Taka-Tuka-Land.

Die verwinkelte Bauweise des Hauses ermöglicht es, die einzelnen Spielbereiche, wie Puppenzimmer, Lese- und Kuschelecke, Bauteppich, Mal-, Bastel, Spiel- und Bewegungsbereich so voneinander zu trennen, dass sie für die jeweiligen Spielmöglichkeiten optimal genutzt werden können. Die Aufteilung der Räumlichkeiten kommt den individuellen Bedürfnissen der Kinder nach Ruhe, Entspannung, kreativem Gestalten, Rollenspiele usw. entgegen, so dass sich die Kinder jederzeit frei entfalten können, ohne sich dabei gegenseitig zu stören.

Zusätzlich steht der Hoppetosse und dem Taka-Tuka-Land eine eigene Spielterrasse zur Verfügung. Das Dachgeschoß der Villa Kunterbunt mit einem Bällchenbad und einer Turnhalle wird von den Kindern aller drei Gruppen genutzt.

Im Zwischengeschoß befindet sich die Küche. Außerdem gibt es im Dachgeschoß zwei kleine Büros, einen Mitarbeiterraum, sowie zwei Materialräume.

 
2.2.2 Unser Außenspielgelände
 
Zur Villa Kunterbunt gehört eine 600qm große Außenspielfläche mit Busch-, Beet- und Baumbepflanzung. Ein großer Sandkasten mit Klettergerüst und einer Wasserspielanlage, eine Kletterwand, eine Spielbrücke, ein Schaukelnest, ein Gartenspielhaus, ein Kriechtunnel und eine Rutsche, die auf einem Kletterberg angelegt ist, bieten wichtige kindgerechte Bewegungs- und Erfahrungsräume, die durch das Angebot vieler verschiedener Kinderfahrzeuge ergänzt werden. Zusätzlich verfügen wir über eine ca. 100 qm große Garagenhalle zur überdachten Spielmöglichkeit.

Die Terrasse der Hoppetosse hat einen direkten Zugang zum Außenbereich und bietet somit eine weitere Spielfläche für die Kinder. 

 
2.2.3 Unsere Umgebung
 

Hinter der Villa befindet sich ein Naturschutzgebiet, das wir für spontane Spaziergänge und Naturerkundungen nutzen.

Die benachbarte Turnhalle des TUS Barop haben wir einmal wöchentlich zusätzlich angemietet, um das angeleitete Turnen der fünf- und sechsjährigen Kinder dort anbieten zu können.

In der weiteren Umgebung befinden sich verschiedene Einkaufsmöglichkeiten sowie die Fußgängerzone in Hombruch. Bei Bedarf gehen wir in Kleingruppen einkaufen, besuchen eventuell den Markt, das Stadtfest, die Bücherei u. v. m..

In Menglinghausen gibt es einen Ponyhof, den wir schon seit vielen Jahren besuchen und zu dem wir meist im Frühjahr oder Sommer einen Ausflug mit allen Kindern machen.

 
3. Unsere pädagogische Arbeit
 
3.1 Das Team der Villa Kunterbunt
 

Das Team der Villa Kunterbunt besteht derzeit aus vier Vollzeitkräften, wovon eine für die Leitung der Einrichtung zuständig ist, zwei Halbtagskräften und zwei Fachkräften mit jeweils 30 Stunden pro Woche. Ergänzend haben wir für die integrativen Plätze zusätzliche Fachkraftstunden zur Verfügung.

Alle Mitarbeiterinnen sind ausgebildete staatlich anerkannte Erzieherinnen und Sozialpädagoginnen. Eine Kollegin hat außerdem eine zusätzliche Ausbildung als Motopädin.

Weiterhin unterstützt uns jedes Jahr eine Erzieherin im Anerkennungsjahr, die nach der abgeschlossenen theoretischen Ausbildung für ein Jahr bei uns arbeitet, um die staatliche Anerkennung zu erhalten.

Im Sommer 2012 starten wir erstmalig mit der integrierten Erzieherausbildung. Die Studierenden sind an drei Tagen pro Woche in unserer Einrichtung tätig.

Zusätzlich haben wir die Möglichkeit, Kurzzeit- oder Vorpraktikantinnen einzustellen, die vor ihrer jeweiligen theoretischen Ausbildung erste Praxiserfahrungen bei uns erwerben.

Um täglich gute pädagogische Arbeit leisten zu können, ist eine enge Zusammenarbeit im Team für uns Mitarbeiterinnen von großer Bedeutung. Das gesamte pädagogische Team identifiziert sich sehr stark mit der Einrichtung, was sich durch ein hohes Engagement bei der pädagogischen Arbeit mit den Kindern und der engen Zusammenarbeit mit den Eltern zeigt.

Um während der langen Öffnungszeit von 7.00 Uhr bis 16.00 Uhr personell stets optimal besetzt zu sein, arbeiten die MitarbeiterInnen in einer Art Schichtdienst.

Für eine gute Zusammenarbeit sind Absprachen im Team unverzichtbar. Einmal wöchentlich findet eine Dienstbesprechung für alle MitarbeiterInnen sowohl im Gesamtteam, als auch auf Gruppenebene  statt, um die pädagogische Arbeit zu planen und zu reflektieren und um Organisatorisches abzusprechen.

Nach Bedarf werden die MitarbeiterInnen von einer Supervisorin unterstützt, die das Team in seiner Entwicklung begleitet.

Das pädagogische Konzept der Villa Kunterbunt wurde nach der Eröffnung der Einrichtung im Jahr 1989 regelmäßig überarbeitet und weiter entwickelt. An diesem Prozeß sind alle MitarbeiterInnen maßgeblich beteiligt.

Zudem ist es für die pädagogische Arbeit von großer Bedeutung, daß alle Teammitglieder sich regelmäßig fortbilden und somit zur Qualitätsentwicklung und -sicherung in der Villa Kunterbunt beitragen.

Außerdem nehmen wir an den regelmäßig stattfindenden Leiterinnentreffen und an den pädagogischen Arbeitskreisen aller dem DPWV angeschlossenen Elterninitiativen teil, welche dem Erfahrungs- und Informationsaustausch dienen.

 
3.2 Unser pädagogischer Ansatz
 

Grundlage unseres pädagogischen Konzeptes ist der Erziehungs- und Bildungsauftrag des Kinder- und Bildungsgesetzes (KiBiz). Dabei sollen sowohl der Erziehungs-, als auch der Bildungsauftrag in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, so daß eine allseitige und umfassende Förderung des einzelnen Kindes in der Gruppe gewährleistet wird.

Die optimale Umsetzung des Erziehungs- und Bildungsauftrages ist unserer Meinung nach durch die Orientierung am situativen Ansatz am effektivsten. Ausgangspunkt aller sozial-pädagogischen Vorgehensweisen ist das einzelne Kind auf seinem derzeitigen entwicklungs- psychologischen Stand mit seinen aktuellen Interessen und Bedürfnissen und seiner sozialen Situation.

Nicht das starre Arbeiten nach vorgegebenen und jährlich wiederkehrenden Rahmenplänen, sondern das Aufgreifen und Erarbeiten aktueller Themen, die die Kinder beschäftigen, ist ein bedeutender Inhalt dieses Ansatzes. Wir gewähren dem einzelnen Kind den Freiraum, seine Absichten im Rahmen seiner Fähigkeiten und Interessen zu verwirklichen und unterstützen die Kinder, diese selbständig umzusetzen. Ergänzend gibt es viele unterschiedliche pädagogische Angebote, sowohl im täglichen Alltag in der Villa Kunterbunt, als auch außerhalb unserer Einrichtung.

Die pädagogische Betreuung in unserer Kindertagesstätte soll die in der Familie begonnene Erziehung unterstützen und ergänzen. Voraussetzung dafür ist ein regelmäßiger Erfahrungs- austausch mit den Eltern, als Chance einer Übereinstimmung des Erziehungsstils, worin wir eine wesentliche Grundlage für die gesunde Persönlichkeitsentwicklung des Kindes sehen.

 
3.3 Zielsetzung der pädagogischen Arbeit
 
Unsere pädagogische Arbeit mit den Kindern in Villa Kunterbunt
beinhaltet folgende gleichwertige Ziele :
die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes individuell zu fördern
dem Kind die Möglichkeit zu geben, elementare Kenntnisse über seine Umwelt zu erwerben und sich in ihr zurechtzufinden
das Selbstvertrauen und die Selbständigkeit des Kindes zu unterstützen und weiter aufzubauen
die Lernfreude, die Freude am Entdecken und Experimentieren anzuregen und zu verstärken
schöpferische und musische Fähigkeiten (Kreativität) zu fördern
das Kind zu selbständigem Denken und Handeln zu ermutigen und Eigenaktivität zu fördern
dem Kind die Möglichkeit zu bieten, seine soziale Rolle zu erfahren, vielfältige Kontakte zu knüpfen, dabei unterschiedliche Verhaltensweisen, Situationen und Probleme zu erleben (Konfliktbewältigung)
altersgemäß demokratische Verhaltensweisen zu üben und Verständnis für andere Menschen, Kulturen und Weltanschauungen zu entwickeln und ein gewaltfreies partnerschaftliches und gleichberechtigtes Miteinander zu üben
dem Kind Grundwissen über seinen Körper zu vermitteln und seine körperliche Entwicklung zu fördern
 
3.4 Betreuung der Kinder unter drei Jahren - Die Schatzkiste
 

Ab dem 01.08.2008 ist das neue Kinderbildungsgesetz (KiBiz) in Kraft getreten und die Villa Kunterbunt e.V. bietet nun auch eine ganztägige pädagogische Betreuung für bis zu elf Kindern unter drei Jahren an. In der Zeit von Juni bis August 2008 wurde unsere Planung, ein Teil der Räume im Erdgeschoß der Einrichtung umzubauen, von unserem Vermieter umgesetzt. Der vorhandene Waschraum wurde optimiert, es entstand ein weiterer kleiner separater Waschraum und ein zweiter Schlafraum. Der Gruppenraum wurde von Eltern und Mitarbeiterinnen renoviert und komplett neu eingerichtet. Dadurch ist es uns möglich, den Bedürfnissen und Interessen der Kinder unter drei Jahren zu entsprechen.

Die Ausstattung der Räume ermöglicht den Kindern sowohl ausreichend Spiel-, Bewegungs-, Erkundungs- und Erfahrungsmöglichkeiten, als auch Rückzugs- und Ruheangebote.

Die außerfamiliäre Betreuung von Unter Dreijährigen ist ein gesellschaftliches Thema geworden, in dem die Kleinstkinderpädagogik nicht mehr nur als Dienstleistung zu verstehen ist, sondern auch als Bildungsauftrag - mit dem Ziel, allen Kindern den Anschluss an die Wissensgesellschaft zu ermöglichen und sie in ihrer Entwicklung angemessene Erfahrungen machen zu lassen.

Damit sich auch die null- bis dreijährigen Kinder in der Villa wohlfühlen, sich integrieren, von den Angeboten profitieren, sich Kompetenzen aneignen und sich ihrer Fähigkeiten bewusst werden, sollten folgende Startvoraussetzungen erfüllt sein:

  • Jedes Kind wird elternbegleitet und bezugspersonenorientiert eingewöhnt

Beim Übergang von der rein familiären zur zusätzlichen außerfamiliären Betreuung sollte das Kind von seiner vertrauten Bezugsperson begleitet in seine Gruppe eingewöhnt werden. Hier finden mit jeder Familie ganz individuelle Absprachen statt. Wir möchten auf die Inhalte von 5.1 dieser Konzeption verweisen, da diese natürlich auch auf die jüngsten Kinder unserer Einrichtung zutreffen.

Das Kind braucht

  • emotionale Zuwendung, geteilte Aufmerksamkeit und eine hohe Antwortbereitschaft,
  • sprachliche Stimulation und Unterstützung seiner Kommunikationsversuche,
  • altersgemäße Entwicklungsanregung basierend auf adäquatem Entwicklungswissen,
  • Freiraum (freies Spiel), um selbst agieren zu können,
  • Experimentierfläche für vielfältige Sinneserfahrungen,
  • Respektierung der kindlichen Zeitvorstellungen,
  • Bewegungsfreiräume, anregende Lernumgebungen und aktive Entwicklungsbegleitung,
  • Räumlichkeiten mit vielfältigen, unterschiedlichen Spielbereichen und -materialien,
  • Spielpartner und Freunde,
  • Kinder verschiedenen Alters, die als Nachahmungsmodelle das selbst initiierte Lernen vielfältig verstärken sowie
  • immer wiederkehrende Rituale und Wiederholungen.


Sehr wichtig für die Kinder in diesem Alter sind kleine, überschaubare Gruppengrößen im Kindertagesstättenalltag. In unserer Schatzkiste werden ca. zehn Kinder zwischen null und drei Jahren von pädagogischen Fachkräften betreut und begleitet.

Um die Kinder nicht zu überfordern, ist der regelmäßige Aufenthalt in der Kleingruppe besonders wichtig. Hier sind Spielangebote, Kinderzahl und äußere Eindrücke überschaubar und speziell auf die Altersgruppe der Unter Dreijährigen Kindern abgestimmt. Die Kleingruppe ermöglicht den Kindern sich leichter zu orientieren und wir pädagogischen Mitarbeiterinnen können den Kindern so sehr gut eine emotionale Sicherheit und Geborgenheit geben.

Ergänzend zum Punkt 3.3 dieser Konzeption sind uns folgende pädagogische Ziele zur Bildung und Förderung bei dieser Altersstruktur wichtig:

  • Bereitstellung vielseitig bespielbarer Materialien, in überschaubarer Menge, sichtbar und frei zugänglich
  • Eine "Beziehungsvolle Pflege" Interaktion zwischen Erzieherin und Kind beim Wickeln, Waschen, Anziehen, Füttern...
  • Anregungen für neue Projekte und Anregendes zu eigenen Projekten eines Kindes
  • Gemeinsamkeit erleben: Ich und die Gruppe, Ich in der Gruppe; bei gemeinsamen Mahlzeiten und Festen
  • Altersgleiche Spielpartner, erste Kooperation, gegenseitige Imitation, Rollenspiel
  • Platz und freier Raum als Anreize, um den natürlichen Bewegungsdrang auszuleben, um motorische Fähigkeiten sowie Körpergefühl entwickeln zu können. Durch Bewegung kommt es zu ersten Interaktionen.
  • Stabilität und Kontinuität, Ordnung/klare Abgrenzungen zur Orientierung der Kinder
  • Freies Spiel, Spontanität und Entfaltung der Kreativität

Die Schatzkiste liegt mit der Hoppetosse auf einer Ebene, im Erdgeschoß der Villa. Der Multiraum in der ersten Etage, sowie das Bällchenbad und die Turnhalle im Dachgeschoß, stehen natürlich auch den Kindern der Schatzkiste für Spiel, Spaß und Bewegung zur Verfügung.

Durch gemeinsame Aktivitäten und gegenseitige Besuche werden die Unter Dreijährigen an den Villaalltag der "Größeren" herangeführt. Die Kinder der Schatzkiste können nach Bedarf und Interesse und ihrem Entwicklungsstand entsprechend an Projekten und anderen pädagogischen Angeboten der zwei anderen Gruppen teilnehmen.

Die Kinder der Schatzkiste können längstens bis zum Juli des Jahres, nachdem sie drei Jahre alt geworden sind, in dieser Gruppe bleiben. Spätestens zu Beginn des nächsten Kindertagesstättenjahres werden die Kinder in die Hoppetosse oder in das Taka-Tuka- Land wechseln.

3.5 Integrative Erziehung und ihre Ziele
 
Der Begriff Integration ist abgeleitet vom lateinischen Verb „integrare“ und bedeutet wiederherstellen und ergänzen. In der Vergangenheit wurden behinderte Kinder aus Regelgruppen herausgenommen, um sie in speziellen Sondereinrichtungen zu fördern. Dies führte einerseits zu einer großen Spezialisierung im Bereich der Behindertenpädagogik, andererseits jedoch auch zur Ausgliederung.

Integration bedeutet die gemeinsame Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung. Im GTK ist die Integration von Kindern mit Behinderungen als Auftrag für alle Kindertageseinrichtungen eindeutig festgeschrieben.

In der Villa Kunterbunt wurden bis zum Sommer 2001 keine Kinder mit Behinderungen aufgenommen, da es bis dahin in unserem Einzugsgebiet keinen Bedarf gab, der uns bekannt war.

Im Frühjahr 2001 stand ein Geschwisterkind mit einer organischen Erkrankung auf unserer Aufnahmeliste. Die Eltern hatten den Wunsch, auch ihr zweites Kind in unserer Einrichtung betreuen zu lassen, da sie von dem pädagogischen Konzept überzeugt waren und sie den ihnen bekannten Mitarbeiterinnen das nötige Vertrauen entgegen brachten. 

Nachdem uns die Eltern ausführlich über die Erkrankung und die zusätzlichen pädagogischen und pflegerischen Aufgabenbereiche informiert hatten, beschlossen wir im gesamten Team, dass die Erkrankung auf keinen Fall ein Hinderungsgrund für die Aufnahme sein sollte. Der Wunsch der Eltern nach einer Betreuung in unserer Tagesstätte und das Kind mit seinen individuellen Interessen und Bedürfnissen standen für uns im Mittelpunkt und nicht seine Erkrankung bzw. Behinderung. Die Entscheidung für die Aufnahme des Kindes war der Beginn der integrativen Erziehung in der Villa Kunterbunt.

In den folgenden Wochen und Monaten beschäftigte sich das gesamte Team mit dem Thema Integration. Nachdem wir uns intensiv mit Fachbüchern und den vorhandenen Berufs-erfahrungen einiger Teammitglieder auseinander gesetzt hatten, zeigten alle MitarbeiterInnen Offenheit und Bereitschaft zur gemeinsamen Erziehung. So beschlossen wir als Gesamtteam, dass wir auch in  Zukunft Kinder mit Behinderungen aufnehmen wollen, soweit wir ihren Interessen und Bedürfnissen gerecht werden können. Dies setzt für uns schon vor der Aufnahme des behinderten Kindes eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern und eventuell auch mit den Ärzten und Frühförderstellen voraus, um sich über die Behinderung genauestens informieren zu können und um dann gemeinsam zu entscheiden, ob die Kindertagesstätte Villa Kunterbunt eine optimale Betreuung und Förderung sicherstellen kann.

Ergänzend zu den Zielsetzungen unter 3.3 verfolgen wir durch die gemeinsame Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder folgende erweiterte pädagogische Lernziele:

Kinder mit und ohne Behinderung erlernen den gemeinsamen unbefangenen Umgang und erkennen positive Wirkungsmöglichkeiten und Aufgaben innerhalb des Zusammenlebens
Verhaltensunsicherheiten wie Angst, Mitleid und Unbehagen gegenüber behinderten Kindern und Erwachsenen werden vermieden
ein wechselseitiges und gemeinsames Lernen voneinander und miteinander werden gefördert
Förderung von Sensibilität, Toleranz und Verständnis
Leistungs- und Konkurrenzdenken sollen vermieden werden
Kennenlernen von individuellen Möglichkeiten und Akzeptieren von eigenen Grenzen und die der anderen
Erweiterung von sozialen und emotionalen Fähigkeiten
 
3.6 Die Umsetzung unserer Ziele in die Praxis
 
3.6.1 Das Freispiel

Das Freispiel ist ein wesentlicher Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Im Freispiel wählen die Kinder selbst bestimmt Tätigkeit, frei zugängliches Spielmaterial und –partnerInnen aus und haben in diesem Rahmen die Möglichkeit, spontan entstandenen Spielideen nachzugehen. Die Kinder koordinieren ebenfalls selbständig Spielort, -dauer und –verlauf. Dabei ist es ihnen möglich, nach Absprache die andere Gruppe zu besuchen, in Kleingruppen auf dem Außengelände zu spielen oder die Räume im Dachgeschoss zu nutzen. Die Selbständigkeit der Kinder wird durch das Freispiel nicht nur zugelassen, sondern auch gefördert und bereits Erlerntes wird durch die Wiederholung vertieft.

Die Kinder nutzen ihre vielfältigen Möglichkeiten in den verschiedenen Bereichen. Beim Malen, Basteln, Kneten, Matschen usw. erarbeiten sie sich eigene Wege des Umgangs mit unterschiedlichen Materialien. Eine Vielzahl von Konstruktionsmaterialien regt zum Experimentieren, Planen und Gestalten an. Die Kinder entdecken und entfalten so ihre individuelle Kreativität.

Im Rollenspiel können die Kinder verschiedene Rollen aus ihrem Umfeld oder ihrer Phantasie ausprobieren und so eigene Erlebnisse und Ängste verarbeiten und neue Erfahrungen machen. Während des Freispiels stehen den Kindern vielfältige Bereiche zur Verfügung, die sich an ihren Bedürfnissen nach Bewegung und Entspannung orientieren. Wichtige unterschiedliche Körpererfahrungen werden so für die Kinder spürbar.

Die Kinder erleben sich im freien Spiel in Interaktion mit einzelnen oder mehreren SpielpartnerInnen und erwerben so wichtige eigene soziale Kompetenzen, auf die sie im Laufe ihrer weiteren Entwicklung aufbauen.

Diese Freiräume zu schaffen und den Kindern verfügbar zu machen ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Die Kinder erleben uns als Bezugspersonen, Spiel- und AnsprechpartnerInnen. Wir schaffen eine Atmosphäre emotionaler Geborgenheit und gehen auf die Bedürfnisse nach Aufmerksamkeit und Nähe der einzelnen Kinder ein. So entsteht ein sicherer Raum, in dem jedes einzelne Kind seine Persönlichkeit frei entfalten kann. In der gesamten Freispielphase nutzen wir die Möglichkeit, einzelne Kinder sowie Gruppenstrukturen und -dynamiken zu beobachten, um daraus Rückschlüsse für unser pädagogisches Handeln zu ziehen. Das bedeutet einerseits, dass wir während des Freispiels bewusst eingreifen, um z.B. außenstehende Kinder zu unterstützen, Spielmöglichkeiten zu erweitern, auf Einhaltung von Regeln zu achten und Hilfestellung anzubieten. Andererseits ergeben sich daraus Ansätze für längerfristige Planungen und bedürfnisorientierte Projekte.

Der praktische Umgang mit den Kindern zeigt uns, dass Kinder von sich aus sowohl völlig frei spielen wollen, als auch die gelenkte Beschäftigung und die gezielte Lernsituation suchen. Das heißt für uns, dass regelmäßig Angebote in das offene Freispiel integriert werden, an denen sich die Kinder freiwillig beteiligen.

 
3.6.2 Gemeinsames Gruppentreffen

Im Anschluss an die Freispiel- und Aufräumphase treffen sich alle Kinder und MitarbeiterInnen der Gruppe auf dem Bauteppich. Im Gegensatz zum Freispiel, wo die Kinder in Kleingruppen auf allen drei Etagen spielen, wollen wir uns bei diesem Treffen als Gruppe bewusst wahrnehmen und gemeinsame Aktivitäten erleben und planen.

Wir MitarbeiterInnen greifen die Wünsche der Kinder auf und so wird hier gemeinsam gesungen, getanzt und gespielt, genauso wie wir Bücher oder Geschichten lesen. Wir feiern hier Geburtstage oder Abschiede von Kindern und PraktikantInnen und nehmen neue Kinder und MitarbeiterInnen in unsere Gruppe auf.

Diese Gruppentreffen dienen weiterhin dazu, Aktivitäten oder Feste zu planen und im gemeinsamen Gespräch zu erfahren, was sich die Kinder wünschen und vorstellen, um ihre Interessen und Bedürfnisse bei der Planung mit berücksichtigen zu können. Weiterhin wird hier das gemeinsame Gruppenleben reflektiert, indem sowohl die Kinder, aber auch die ErzieherInnen berichten, was sie erlebt haben, was ihnen gut oder nicht so gut gefallen hat oder wo es Probleme gab. Bestehende Gruppenregeln werden hinterfragt und erklärt oder es werden gemeinsam neue Vereinbarungen getroffen.

Dieses täglich stattfindende Gruppentreffen ist ein wichtiger Baustein unserer pädagogischen Arbeit, bei dem die Freude am gemeinsamen Erleben, die Förderung des Gruppenbewußtseins und der Kommunikation und die Möglichkeit des Mitspracherechtes im Mittelpunkt steht.

 
3.6.3 Gesundheit und Ernährung
 
Die gesunde körperliche und seelische Entwicklung der Kinder steht im Mittelpunkt unseres pädagogischen Handelns. Um sich gesund entwickeln zu können, brauchen Kinder täglich ausreichend Bewegungsmöglichkeiten, denn durch die Bewegung entdecken sie ihren eigenen Körper sowie ihre Umwelt. Intensive Bewegungserfahrungen bilden die Basis für ein gutes Selbstbewusstsein, daher geben wir unseren Kindern im täglichen Ablauf genügend Raum, ihren natürlichen Bewegungsdrang kindgerecht ausleben zu können. Durch tägliche, vielfältige Bewegungserfahrungen sowohl in der Villa Kunterbunt, als auch auf unserem Außengelände, wöchentliches Turnen, regelmäßige Waldbesuche und Spaziergänge fordern und fördern wir jedes einzelne Kind individuell.

Ebenso sind wir der Ansicht, dass eine gesunde Entwicklung eine gesunde Ernährung voraussetzt. Daher bieten wir den drei- bis sechsjährigen Kindern täglich ein reichhaltiges und ausgewogenes Frühstücksbuffet an, dass sie entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse gleitend von 7.00 Uhr bis 10:30 Uhr nutzen können.

Die Kinder der Schatzkiste frühstücken gemeinsam mit ihren Erzieherinnen, da sie noch mehr Hilfe und Unterstützung benötigen.

Das warme Mittagessen wird täglich frisch in der Villa gekocht. Bei der Auswahl der Gerichte achten wir darauf, hauptsächlich vegetarische Kost anzubieten und ein bis zweimal in der Woche Fisch oder Fleisch.

Da die Essbedürfnisse der Kinder sehr unterschiedlich sind, stellen wir neben den Hauptmahlzeiten zusätzlich vormittags und nachmittags Rohkostteller bereit.

Zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel zu Geburtstagen oder anderen Feiern werden ausnahmsweise Süßigkeiten in die Villa mitgebracht. Ansonsten bitten wir auf das Mitbringen von Süßigkeiten zu verzichten, da sie unserer Meinung nach keinen festen Bestandteil einer gesunden Ernährung bilden sollten.

Des Weiteren halten wir auch ein gesundes Hygieneverständnis für besonders wichtig. In täglichen, sich immer wiederholenden Ritualen vermitteln wir den Kindern einen selbstverständlichen Umgang mit diesem Thema. Hierzu gehört zum Beispiel das gemeinsame Händewaschen vor dem Mittagessen ebenso, wie das tägliche Zähneputzen danach.
 
3.6.4 Das angeleitete Turnen
„Der Mensch ist nur als Ganzheit vorstellbar; Denken und Fühlen, Handeln, Wahrnehmen und Sichbewegen sind untrennbar miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Bei Kindern ist diese Ganzheitlichkeit im Handeln und Erleben besonders stark ausgeprägt.“ (Zitat: Renate Zimmer).
 
Positive Erfahrungen mit dem eigenen Körper spielen eine große Rolle beim Aufbau von Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen und stehen im Zusammenhang mit der sozialen, geistigen und körperlichen Entwicklung.

Somit bilden die vielfältigen Bewegungs- und Körpererfahrungen, die die Kinder tagtäglich machen, die Grundlagen für ihr körperliches, geistiges und seelisches Gleichgewicht.

Der natürliche Bewegungsdrang der Kinder kommt leider sehr häufig zu kurz. Die heutige Wohn- und Verkehrssituation und elektronische Medien behindern Kinder in ihrer körperlichen und motorischen Entwicklung. Deshalb sehen wir es als unsere Aufgabe an, diese Bewegungseinschränkungen zu kompensieren und den Kindern genügend Raum und Gelegenheit für unterschiedliche Bewegungsmöglichkeiten zu geben.

Daher bieten wir den Kindern zusätzlich zu den täglichen Bewegungsmöglichkeiten in der Villa Kunterbunt einmal in der Woche ein angeleitetes Turnen an. Hierbei stehen Spaß an der Bewegung, Freude am Experimentieren und das gemeinsame Erleben im aktiven Spiel im Vordergrund.  

 
Dieses angeleitete Turnen besteht aus verschiedenen Phasen:

In der Aufwärmphase leben die Kinder ihren ersten Bewegungsdrang aus, indem sie frei durch die Turnhalle laufen, hüpfen, springen usw. Daran schließt sich der Hauptteil an, in dessen Mittelpunkt das Experimentieren und Üben mit einem bestimmten Turnmaterial steht. Dabei nutzen wir sowohl Materialien aus dem Turn- und Sportbereich, als das auch alltägliche Gegenstände wie Bettlaken, Zeitungen, Teppichfliesen usw. zum Einsatz kommen. Hierbei lernen die Kinder unterschiedlichste Materialien kennen, die sie zu vielfältigen Bewegungsabläufen motivieren. Die Kinder bringen hier viele gute Ideen mit ein, die wir aufgreifen und mit allen gemeinsam ausprobieren. Wir ergänzen diese Ideen und geben so zusätzliche Bewegungsimpulse, so dass sie ihr Handlungsspektrum erweitern.

Nachdem die Kinder in der Hauptphase in erster Linie einzeln oder mit einem Partner geturnt haben, treffen wir uns am Ende, um das Turnen mit einem gemeinsamen Abschlussspiel ausklingen zu lassen.

Mit den ein- bis vierjährigen Kindern turnen wir auf Gruppenebene mit höchstens zehn Kindern in unserer eigenen Turnhalle im Dachgeschoss. Der Raum und die Gruppenstärke sind für die jüngeren Kinder gut überschaubar und bieten somit einen sicheren Rahmen für erste Turnerfahrungen in der Villa Kunterbunt.

Parallel turnen wir mit den fünf- und sechsjährigen Kindern gruppenübergreifend in der zusätzlich angemieteten benachbarten Turnhalle, da diese den Bedürfnissen der älteren Kinder optimal gerecht wird.

 
3.6.5 Psychomotorisches Angebot
Ein psychomotorisches Angebot - Was ist das?
"Der Begriff 'psychomotorisch' kennzeichnet die funktionelle Einheit psychischer und motorischer Vorgänge, die enge Verknüpfung des Körperlich-motorischen mit dem Geistig-seelischen.", (Zitat: Zimmer/Cicurs).
 
Die kindliche Entwicklung ist durch das kindliche Bewegungsbedürfnis auch immer psychomotorische Entwicklung. Diese Erfahrungen macht das Kind mit Körper und Seele, mit seiner ganzen Person. Gezielte und am kindlichen Bedürfnis orientierte Bewegungsanlässe, gleichen nicht nur motorische Schwächen und Störungen aus, sondern tragen zur Stabilisierung der ganzen Persönlichkeit bei.

Ergänzend zu den Bewegungsangeboten im Haus und im Garten der Villa Kunterbunt und dem angeleiteten Turnen bietet eine Mitarbeiterin, die ausgebildete Erzieherin und Motopädin ist, psychomotorisches Turnen in einer Kleingruppe mit zwei bis vier Kindern an.

Welche Kinder einen erhöhten Handlungsbedarf an psychomotorischer Förderung haben, wird durch intensive Beobachtung der pädagogischen MitarbeiterInnen deutlich. In Absprache mit der Motopädin und nach erfolgter Rücksprache mit den Eltern können die Kinder an der Psychomotorikgruppe ("Raupengruppe") einmal wöchentlich teilnehmen um diese zusätzliche Förderung zu erfahren. Da hier in einer sehr kleinen Gruppe gearbeitet wird, ist es der Motopädin so möglich, sehr individuell auf die Kinder einzugehen. Sie stimmt ihre Angebote auf Auffälligkeiten und Schwächen der Kinder ab und nutzt den Spaß der Kinder an der Bewegung als Medium zur Unterstützung und Anbahnung von Entwicklungsprozessen.

 
3.6.6. Die Fuchsgruppe - ein Vorschulkinder Projekt
 
Die Fuchsgruppe ist eine  Projektgruppe für die 5- und 6 jährigen Kinder beider Gruppen, die im Folgejahr schulpflichtig sind. Der Name Fuchsgruppe ist während des Projektes entstanden, als Erzieherinnen und Kinder gemeinsam feststellten, dass es schön wäre, einen besonderen Namen für diese Gruppe zu haben. Sie gestalteten sich einen eigenen Raum als Fuchsbau, der auch als Schlaf- und Entspannungsraum von allen Kindern genutzt werden kann. Das erste Treffen der Fuchsgruppe findet immer im Herbst statt.

Einmal wöchentlich treffen sich die Füchse mit zwei ErzieherInnen, um ihrem Alter entsprechende, ganz individuell auf diese Gruppe zugeschnittene Angebote wahrzunehmen, wobei die Kinder auch schon bei der Planung  beteiligt sind.

Diese Angebote sind vielfältig und orientieren sich an unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen der Kinder sowie an aktuellen Gegebenheiten.

So werden zu bestimmten Themen (Feuer, Freundschaft, Kinder dieser Erde u.a.) viele unter-schiedliche Beschäftigungen (Bastelarbeiten, Bilderbücher, Lieder, Theaterstücke, Geschichten u. v. m.) durchgeführt. Es finden beispielsweise Ausflüge zu verschiedenen Institutionen wie Polizei, Feuerwehr, Krankenhaus statt, die ausführlich vor- und nachbereitet werden.

Wir gehen gemeinsam ins Theater, besuchen die Bücherei und sind offen für Veranstaltungen, die für Kinder in diesem Alter angeboten werden.

Im Frühjahr findet unsere dreitägige Kinderfreizeit statt, an der die Füchse und alle Mitarbei-terInnen teilnehmen. Wenn das von uns angemietete Haus genügend Platz bietet, fahren die nächst älteren Kinder zusätzlich mit.

Unsere Zielsetzung bei dieser Art der Vorschularbeit ist, die Kinder zu selbständigem Denken und Handeln anzuregen, ihr Selbstbewußtsein zu stärken, so wie Konzentrationsfähigkeit und Sozialverhalten positiv zu beeinflussen. In der modernen Grundschulpädagogik wird heute verstärkt die Fähigkeit zur Gruppenarbeit vorausgesetzt, auch darauf bereiten wir die Kinder vor.

Wir sind der Auffassung, dass der Kindergarten den Kindern die Möglichkeit bieten sollte, spielerisch zu lernen. Deshalb verzichten wir bewusst auf das Arbeiten mit Arbeitsblättern und – mappen und richten unser Augenmerk verstärkt auf Projekte und Gruppenarbeiten.

Im Umkreis der Villa Kunterbunt gibt es drei Grundschulen, zu denen wir gute Kontakte aufgebaut haben. Wir legen großen Wert auf eine regelmäßige Zusammenarbeit und tragen somit dazu bei, den Übergang vom Kindergarten zur Grundschule möglichst fließend zu gestalten.

Bevor die Füchse dann eingeschult werden, findet in der Villa eine gemeinsame Abschlussfeier mit allen Kindern und MitarbeiterInnen statt. An diesem Tag bekommen die Kinder eine von uns MitarbeiterInnen gebastelte Schultüte und eine selbst gebastelte Mappe überreicht, in der viele Mal- und Bastelarbeiten, die während ihrer Villa - Zeit entstanden sind, gesammelt wurden.
 
3.6.7 Musikalische Früherziehung
Singen, tanzen, sich im Kreis drehen oder gemeinsam Musik zu hören ist etwas, was Kindern viel Spaß macht und deshalb jeden Tag aufs Neue in der Villa erlebt wird. Tanzen und Singen gemeinsam mit den anderen Kindern ist aktive Kommunikation, die das Selbstbewusstsein und das Gruppengefühl fördert.

Aus unserem pädagogischen Verständnis heraus hat Musik  noch weitere elementare Bedeutungen. Singen mit den Kindern beinhaltet sowohl eine Förderung der Sprache, als auch eine Schulung der eigenen Stimme und Sinne. Des Weiteren ist Musik in unserem Villa-Alltag eng verknüpft mit Bewegungserfahrungen und fördert somit das Rhythmusgefühl und das Erleben des eigenen Körpers. Die Kinder lernen durch die Umsetzung von Musik in Bewegung ein Medium kennen, mit dem sie Stimmungen und Gefühle nonverbal zum Ausdruck bringen können.

Ergänzend dazu bietet seit vielen Jahren eine ehemalige Villa-Mutter, die gelernte Musikpädagogin ist, einmal in der Woche die musikalische Früherziehung an, an der alle Kinder im Laufe ihrer Villa-Zeit teilnehmen können. Die Musikpädagogin hat hierfür ein eigenes Konzept entwickelt, das unsere pädagogische Arbeit auf wertvolle Weise unterstützt. Dadurch ist ein reger Austausch und eine enge Zusammenarbeit zwischen den ErzieherInnen und der Musikpädagogin möglich. So finden z. B. gemeinsame Ausflüge zu einem Instrumentenbauer statt, oder die Kinder der musikalischen Früherziehung unterstützen eine Theateraufführung instrumentalisch. Auf dem jährlich stattfindenden Sommerfest gibt es meist eine Aufführung der Musikkinder.

Zur Information aller Eltern bietet die Musikpädagogin jährlich eigene Elternabende an, an denen sie zu Beginn des Kindergartenjahres ihr Konzept vorstellt und im weiteren Verlauf den Eltern  Einblick in ihre inhaltliche Arbeit gibt.

Sie bietet zusätzlich Elterngespräche an, in denen sich die Eltern über den aktuellen Entwicklungsstand ihres Kindes in der Musikgruppe informieren können.
 
3.6.8 Unser Waldprojekt
Die Umwelt, in der die meisten Kinder heute aufwachsen, ist geprägt durch beengte Wohnverhältnisse und viel Verkehr, so dass der Spiel- und Bewegungsraum der Kinder stärker als früher eingeschränkt ist. Dadurch fehlen den Kindern wichtige naturnahe Erlebnisse, denn nur was Kinder aus eigenem Anschauen, Anhören, Ertasten, Erschmecken und Erriechen erfahren, können sie „begreifen“ und verinnerlichen.

Das ist für uns der Anlass gewesen, die Waldwochen zu einem festen Bestandteil unseres pädagogischen Konzeptes zu machen. So ermöglichen wir es den Kindern während dieser Waldtage zusätzliche individuelle Erfahrungen zu sammeln, die für ihre gesamte Entwicklung förderlich sind und die sie in einer vergleichbaren Form und Vielfalt nirgendwo sonst machen können. Einen Frosch aus nächster Nähe zu sehen, mit der Hand über weiches Moos zu streichen, das Rauschen der Bäume im Wind zu hören oder den unebenen Waldboden unter den Füßen zu spüren ... – all diese persönlichen „sinnlichen“ Wahrnehmungen ermöglichen es den Kindern, einen positiven Zugang zu diesem Lebensraum aufzubauen.

Mit unseren Kindern in den Wald zu gehen bedeutet für uns, mit ihnen auf Entdeckungsreise zu gehen. Dabei wird unser Tagesablauf überwiegend von der dortigen Umgebung bestimmt. Durch aktives Erleben und Spielen in dem Lebensraum Wald erfahren die Kinder viel über die dort lebenden Tiere und Pflanzen und den vorsichtigen Umgang mit ihnen. Ebenso erleben die Kinder den Wald als einen Ort, der ihnen viel Platz zum Toben, Raum zum Erforschen und Sich-Ausprobieren und ein Gefühl der Ruhe und Entspannung bieten kann.

So entwickeln wir gemeinsam mit den Kindern eine Wertschätzung, die für uns die  Voraussetzung dafür ist, den Wald als einen schützenswerten Lebensraum zu erfahren. 

 
3.6.9 Feste und Feiern

Gefeiert wird in der Villa Kunterbunt natürlich auch!

Für die meisten Kinder ist die wichtigste Feier im Jahr ihr eigener Geburtstag, den sie mit Spannung erwarten. An diesem Tag steht das Geburtstagskind im Mittelpunkt der Gruppe. Es findet eine gemeinsame Geburtstagsfeier statt, die das Kind mitgestaltet, und bei der es die anderen Kinder zu Kuchen, Eis o.ä. einlädt. Und da zu einem richtigen Geburtstag auch Geschenke gehören, wird das Geburtstagskind mit einem kleinen, individuell gestalteten Geschenk überrascht.

Und alle Jahre wieder… feiern wir gemeinsam:

Karneval
Schon lange vor Rosenmontag dreht sich in der
Villa Kunterbunt alles um´s Verkleiden und Schminken. Als Clown, Prinzessin, Drache usw. veranstalten wir ein buntes Treiben.

Ostern
Zu Ostern besucht uns der Hase, der noch immer etwas im Garten versteckt hat. Nach dem gemeinsamen gemütlichen Osterfrühstück machen wir uns auf die Suche.

Unser Sommerfest
Kurz vor den großen Ferien findet unser Sommerfest statt, zu dessen Gelingen alle
Villa-Eltern tatkräftig beitragen. Zu diesem Fest sind auch Verwandte, Freunde, ehemalige und neue Familien recht herzlich eingeladen. Für die Kinder gibt es unterschiedliche Spiel- und Bastelstände. Die Eltern spenden viele leckere Sachen, so dass ein tolles Buffet entsteht. Abgerundet wird das Programm durch ein gemeinsames Abschlusssingen.

Das Laternenfest
Jedes Jahr nimmt St. Martin sich die Zeit den Villa-Laternenumzug mit seinem Pferd zu begleiten. Mit selbst gebastelten Laternen und Fackeln ziehen wir los und singen dazu viele Laternenlieder, die wir alle in der Villa gelernt haben. Eltern, Freunde, Verwandte und ehemalige und interessierte Villa-Familien sind dazu immer herzlich eingeladen. Bei Brezeln, Kakao, Punsch und Glühwein für die Erwachsenen machen wir es uns danach so richtig gemütlich.

Nikolaus
 Der Nikolaus kommt bepackt zu uns und weiß über jedes Kind und alle ErzieherInnen etwas zu berichten. Unsere selbst gebastelten Verpackungen hat er mit leckeren Sachen gefüllt. Wir bedanken uns bei ihm mit den lustigen Nikolausliedern, die ihm immer besonders gut gefallen.

Weihnachten
  In der Advents- und Weihnachtszeit ist es in der
Villa Kunterbunt noch gemütlicher. Am selbst gebastelten Adventskalender sieht man, dass Weihnachten vor der Tür steht und das Jahr zu Ende geht. Am letzten Tag vor der Schließungszeit findet die Villa-Weihnachtsfeier statt.
 Schon Wochen vorher bereiten wir uns gemeinsam mit den Kindern auf das jeweilige Fest vor, indem wir mit ihnen den Hintergrund dieser Feste besprechen, die Räume dekorieren, Lieder singen, Geschichten lesen uvm.. Dabei ist die Vorfreude der Kinder in der ganzen
Villa Kunterbunt spürbar.

Das Feiern der christlichen Feste findet bewusst statt, weil sie zu unserem Brauchtum und zu unserer Kultur gehören. Wir erklären den Kindern den christlichen Hintergrund dieser Feste, vertreten dabei aber nicht starr eine bestimmte christliche Ausrichtung, da wir keine konfessionell gebundene Einrichtung sind und die religiöse Erziehung in unserem Konzept keine Berücksichtigung findet. Auf diese Weise öffnet sich die Villa Kunterbunt für Kinder aller Kulturen, ohne die jeweilige religiöse Erziehung im Elternhaus in Frage zu stellen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3.6.10 Ein exemplarischer Tagesablauf
 
7:00 Uhr
Öffnung der Kindertagesstätte
Gruppenübergreifende Betreuung der Hoppetosse- und der T-T-L-Kinder
Beginn der Freispielphase
7:30 Uhr - 10:30 Uhr  Vollwertiges Frühstücksbuffet bis ca. 10:30Uhr
8:30 Uhr
Taka-Tuka-Land oder Hoppetosse  gehen  in ihre jeweiligen Gruppenräume
9:15 Uhr Ende der "Bringphase"
ca. 10:00 Uhr  Gelegenheit zur Teilnahme an angeleiteten Angeboten während des Freispiels:
 
Nutzung der gruppenübergreifenden
Räumlichkeiten nach Absprache (Besuch
der anderen Gruppe, Bällchenbad,
Turnhalle, Entspannungsraum,
Außengelände)
Basteln, Kochen, Pflanzen, Backen usw.
musikalische Früherziehung
Turnen
 
Fuchsgruppe (Vorschulprojekt)
 
evtl. Waldtag
ca. 11:30 Uhr
gemeinsames Aufräumen
ca. 11:45 Uhr  gemeinsames Treffen auf dem Bauteppich
 
Kinder berichten der Gruppe, was ihnen
    wichtig ist
 
singen
 
Kreis- und Bewegungsspiele
 
Fingerspiele
 
Geschichten und Bücher vorlesen
 
Besprechen verschiedener Themen
 
Aktionen planen
ca. 12:00 Uhr  Gemeinsames warmes Mittagessen mit 
  anschließendem Zähneputzen
ab 13:00 Uhr  Bei Bedarf Möglichkeit zum Ausruhen /
  Mittagsschlaf im Entspannungsraum
  Beginn der Abholphase
bis 16.00 Uhr Tägliches Freispiel auf dem Außengelände
  bei sehr schlechtem Wetter im Haus
 
Möglichkeit zur Teilnahme an angeleiteten
    Angeboten während des Freispiels im Haus:
 
Weiterführung von am Morgen begonnenen Aktionen
ca. 15.00 Uhr Imbiss für die Kinder
16:00 Uhr  Schließung der Villa Kunterbunt
 
Der Tagesablauf der Villa Kunterbunt beinhaltet sowohl Regelmäßigkeiten, an denen die Kinder sich orientieren können, bietet aber auch genügend Raum zur freien Entfaltung und für spontane Aktivitäten, wie z.B. Ausflüge oder Spaziergänge.
 

4. Bewegungskindertagesstätte Villa Kunterbunt

 
In dem Zeitraum vom Frühjahr 2004 bis zum Sommer 2005 haben wir uns verstärkt mit dem Thema Bewegungserziehung auseinander gesetzt. Anlass hierfür waren unter anderem Presseartikel mit alarmierenden Zahlen von übergewichtigen Kindern und Jugendlichen, Untersuchungen zum  Freizeitverhalten von Kindern und Jugendlichen, welches in erster Linie von elektronischen Medien bestimmt wird, aber auch eigene Beobachtungen aus unserer täglichen Praxis, in der z. B. bei der Aufnahme von neuen Kindern schon bei dreijährigen Bewegungsmängel zu erkennen sind. Auch Haltungsschäden und Bewegungsstörungen sind auf dem Vormarsch. In zunehmendem Ausmaß kommt es zu Störungen in der Wahrnehmungsverarbeitung und zu Verhaltensauffälligkeiten.

Diese Fakten haben dazu geführt, unser pädagogisches Bewegungsangebot, was schon seit vielen Jahren einen Schwerpunkt in unserer Arbeit darstellt, noch einmal kritisch zu hinterfragen und zu überprüfen, ob es Möglichkeiten gibt, unser bisheriges Bewegungsangebot noch weiter auszubauen.

Auf Grund des Wandels der Familien und ihrer Lebenssituationen nimmt die Bedeutung der institutionellen öffentlichen Erziehung immer mehr zu. Das bedeutet für uns als Kindertagesstätte, sich stärker in die Verantwortung der präventiven Arbeit einzubringen, auch im Bereich der Gesundheitsvorsorge und damit im vielschichtigen Feld der Bewegungsförderung. Die Gesundheitsförderung von Kindern darf nicht nur auf die Verbesserung ihrer körperlichen Verfassung ausgerichtet sein. Wichtig hierbei ist uns der ganzheitliche Ansatz, bei dem psychische, physische und soziale Faktoren gleichermaßen berücksichtigt werden. Körper- und Bewegungserfahrungen gehören zum integrierten Bestandteil unserer täglichen pädagogischen Arbeit.

Bewegung, Spiel und Sport müssen so konzipiert werden, dass sie das Wohlbefinden der Kinder fördern. Die Aktivitäten sollen mit Freude und Lust ausgeführt werden, da nur so die Basis für eine anhaltende Motivation auch nach der Zeit in unserer Kindertagesstätte für sportliche Betätigung gelegt werden.

In der Diskussion um das Thema Bewegungserziehung ist weiterhin deutlich geworden, dass wir in der Zukunft die Eltern und auch die Öffentlichkeit stärker mit einbeziehen wollen, denn nur wenn sie mehr über die hohe Bedeutung der Bewegung für die gesunde Entwicklung der Kinder erfahren, können wir mit Unterstützung aller Beteiligten unsere Ziele erreichen und eine größere Lobby für Kinder und ihre Bewegungsbedürfnisse schaffen.

Hierbei sind wir auf die Möglichkeit aufmerksam geworden, dass der LandesSportBund (LSB) seit 2001 auch Kindertageseinrichtungen in freier Trägerschaft zu Bewegungskindergärten zertifiziert. Dies ist in unserem Team sofort auf sehr großes Interesse gestoßen, so dass wir den LSB kontaktierten. Dieser unterstützte uns mit vielen Informationen und Materialien.

Die wichtigsten Bausteine, die für die Zertifizierung ausschlaggebend sind, sind bereits seit vielen Jahren fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit und beinhalten im Wesentlichen, den Kindern ausreichend Freiraum für Bewegung zu bieten.

Obwohl diese bereits in den verschiedenen Unterpunkten der konzeptionellen Darstellung benannt wurden, wollen wir sie an  dieser Stelle der Übersicht halber noch einmal aufzeigen:

  • In allen Gruppen gibt es eine Tobe- und Bauecke.
  • Unsere Turnhalle wird täglich für Spiel und Bewegung genutzt. Viele verschiedene Materialien fordern unsere Kinder heraus.
  • In unserem Bällchenbad ist immer Bewegung!
  • Alle Kinder spielen und toben täglich auf unserem Außengelände, das viele unter-schiedliche Bewegungsmöglichkeiten bietet.
  • In jeder Gruppe steht den Kindern eine Kuschelecke zur Erholung zur Verfügung.
  • Einmal wöchentlich findet das angeleitete Turnen  in drei unterschiedlichen Gruppen statt.
  • Für die älteren Kinder haben wir die benachbarte Turnhalle zusätzlich angemietet.
  • Unsere Motopädin bietet einmal wöchentlich psychomotorisches Turnen für eine Kleingruppe an
  • Unsere zweimal jährlich stattfindenden Waldwochen bieten allen Kindern viele Bewegungsmöglichkeiten in einem natürlichen Bewegungsraum.
  • Regelmäßige Ausflüge und Spaziergänge runden unser Bewegungsprogramm ab.
  • In unserem Entspannungs- und Schlafraum können die Kinder abschalten und sich von der vielen Bewegung erholen.

Sowohl die für eine Zertifizierung nötigen noch fehlenden Bausteine, als auch zusätzlich im Team entwickelte Ideen wurden innerhalb eines Jahres ergänzt:

  • Die Mitarbeiterinnen nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil.
  • Umgestaltung unseres Außengeländes, um zusätzliche Bewegungsangebote (Kletterwand, Bewegungsbrücke) zu schaffen.
  • Unser zweimal jährliches stattfindendes Waldprojekt wurde auf zusätzliche wöchentliche Waldtage in einer Kleingruppe erweitert.
  • Wir kontaktierten einen bereits anerkannten Bewegungskindergarten zum Erfahrungsaustausch.
  • Wir konnten die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) Dortmund von unserer Idee zertifizierter Bewegungskindergarten zu werden begeistern, so dass die DAK Präventionsgelder zu unserer Unterstützung bereitstellte.
  • Wir ergänzten unser Material zur Bewegungserziehung durch weitere Spiel- und Sportgeräte.
  • Wir verstärkten die Pressearbeit, so dass diese mehrmals über unseren Weg zur „Bewegungskindertagesstätte Villa Kunterbunt“  berichtete.
  • Es fanden bereits Elternabende zum Thema „Bewegung“, „Psychomotorik“ und „Bewegungskindergarten“ statt. Diese werden in Zukunft regelmäßig durchgeführt.
  • Wir haben einen schriftlichen Kooperationsvertrag mit dem örtlichen Sportverein TV Einigkeit Dortmund-Barop 1981 e.V. geschlossen und wir werden ab diesem Jahr z. B. regelmäßig gemeinsame Sportveranstaltungen durchführen.
Da wir nicht nur die fehlenden, vom LSB vorgeschriebenen, Bewegungsbausteine ergänzten, sondern uns noch mit vielen weiteren Bausteinen auseinander setzten, stand der Zertifizierung durch den LSB nichts mehr im Wege. Im November 2005 erhielten wir die Anerkennung als zertifizierte Bewegungskindertagesstätte.
 

5. Zusammenarbeit mit den Eltern

 
Um die bestmöglichen Bedingungen für die geistige, seelische und körperliche Entwicklung der Kinder zu schaffen, halten wir eine intensive und enge Zusammenarbeit mit den Eltern für unerlässlich.

Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass in den letzten Jahren der Bedarf an einem regelmäßigen Austausch immer größer geworden ist und viele Eltern immer mehr Hilfe und Unterstützung in Erziehungsfragen wünschen.

 
5.1 Hospitationen während der Eingewöhnungsphase

 

Um Eltern und Kindern den Einstieg in die Villa so leicht wie möglich zu machen, beginnt die Villa-Zeit mit einer Eingewöhnungsphase, deren Dauer gemeinsam mit den Eltern abgestimmt wird.  Wir nehmen die neuen Kinder zeitversetzt auf, damit wir die Möglichkeit haben, jedes einzelne Kind mit seiner Familie individuell einzugewöhnen. Während dieser Phase lernen die Kinder an der Seite eines Elternteiles oder einer anderen  wichtigen Bezugsperson die anderen Kinder, die ErzieherInnen und das gemeinsame Gruppenleben kennen. Auf diese Weise erleben die Eltern die Kinder der Gruppe mit uns im täglichen Geschehen und erhalten so einen intensiveren Einblick in die pädagogische Arbeit der Villa.

Durch erste Spielkontakte mit dem Kind und Gespräche mit den Eltern erkennen und erfragen wir die Interessen und Bedürfnisse des Kindes, um unser weiteres pädagogisches Handeln darauf abstimmen zu können. Da wir uns der Schwierigkeiten dieser Einstiegsphase sehr bewusst sind, ist uns eine enge Zusammenarbeit und ein regelmäßiger Austausch mit den Eltern von Anfang an wichtig.

 
5.2 Elternabende
Eine weitere Form der engen Zusammenarbeit sind die regelmäßig auf Gruppenebene stattfindenden Elternabende. In diesem Forum werden für die Eltern pädagogisch relevante Themen, wie auch wichtige aktuelle und organisatorische Begebenheiten besprochen. Aus Eltern- und Mitarbeitervorschlägen ergeben sich vielfältige und interessante pädagogische Themen, die sowohl von uns, als auch von Eltern vorbereitet werden. Die Teilnahme eines Elternteiles an diesen Abenden ist verpflichtend, denn nur so sind ein kontinuierlicher Informationsfluss und ein Miteinander von Eltern und Erzieherinnen möglich.

Zusätzlich zu den verpflichtenden Elternabenden gibt es die Möglichkeit, verschiedene Informationsabende in der Villa Kunterbunt zu besuchen, die von Fachreferenten wie zum Beispiel der Polizei, der Grundschullehrerin oder einer Sprachtherapeutin durchgeführt werden. Diese Abende finden meist gruppenübergreifend statt und können von den Eltern je nach Interesse besucht werden. Da die Elternabende ein Forum für Eltern und MitarbeiterInnen sind, finden sie ausschließlich ohne (Still-) Kinder statt.

 
5.3 Elterngespräche
Täglich mögliche „Tür- und Angelgespräche“ unterstützen das weitere persönliche Kennenlernen und gewährleisten einen regen Austausch über die aktuellen Belange des Kindes. Darüber hinaus besteht für die Eltern das Angebot, ein ausführliches Elterngespräch mit den Erzieherinnen der Gruppe zu vereinbaren, um sich in Ruhe über die aktuelle Situation des Kindes auszutauschen. Der Wunsch nach einem solchen Gespräch kann sowohl von den Eltern, als auch von uns Mitarbeiterinnen ausgehen.
 
5.4 Elternsprechtage
Seit 1999 findet in der Villa Kunterbunt zweimal jährlich ein Elternsprechtag statt, den wir zu diesem Zeitpunkt einführten, da wir im Laufe der letzten Jahre beobachten konnten, dass das Bedürfnis der Eltern nach regelmäßigen Informationen über die aktuelle Entwicklung ihres Kindes immer stärker wurde. Durch diese Form des kontinuierlichen Austausches entsprechen wir dem Wunsch der Eltern, indem wir ihnen in einem ca. 15-minütigen Gespräch die Möglichkeit geben, den Entwicklungsverlauf ihres Kindes in den verschiedenen Bereichen zu erfahren. Dabei stützen wir uns auf die Beobachtungen, die die Mitarbeiterinnen der Gruppe gemacht und schriftlich festgehalten haben.
 
6. Mitarbeit der Eltern
 
Die Villa Kunterbunt bietet allen Eltern die Möglichkeit, sich in verschiedenen Bereichen zu engagieren. Da wir ein eingetragener Verein sind und ein großes Haus haben, indem es immer viel zu tun gibt, sind wir auf die Mitarbeit der Eltern angewiesen.
 
6.1 Elternstunden
 
Bei der Aufnahme in den Verein Kindertagesstätte Villa Kunterbunt verpflichten sich die Eltern mindestens zehn Arbeitsstunden pro Elternteil im Jahr abzuleisten (15 bei Geschwisterkindern). Die Eltern sind zum Beispiel für die Instandhaltung von Haus, Garten und Spielmaterial mitverantwortlich, wodurch Kosten für Handwerker eingespart werden und somit der Trägeranteil möglichst gering gehalten wird.
Eine weitere Form der Elternmitarbeit ist der Kinderdienst, der einmal wöchentlich benötigt wird, damit das Team der Villa Kunterbunt Gelegenheit zu einer gemeinsamen pädagogischen Dienstbesprechung hat. Während dieser Zeit betreuen zwei Elternteile, die schon länger in der Villa sind, gemeinsam mit einer PraktikantIn die Kinder.
 
 
6.2 Elternrat
Einmal jährlich wird der Elternrat von den Eltern auf Gruppenebene gewählt. Dieser hat laut Kindergartengesetz die Aufgabe, die Zusammenarbeit zwischen den Eltern, dem Träger und den pädagogischen MitarbeiterInnen zu fördern und das Interesse der Eltern für die Arbeit der Einrichtung zu beleben.

Weiterhin ist hier ein Anhörungsrecht bei Einstellungen oder Kündigungen von pädagogischem Personal festgeschrieben. Ebenso sind die Elternver- treterInnen bei Aufnahmegesprächen von neuen Familien beteiligt und unterstützen so wichtige Entscheidungen. Der Elternrat wird über wichtige Belange, die die Villa Kunterbunt betreffen informiert, indem regelmäßige Treffen mit dem Vorstand stattfinden.

Unser Elternrat übernimmt zusätzlich in Kooperation mit dem Villa-Team die Planung und Organisation des Sommerfestes und des Laternenumzuges.

 
6.3 Vorstand
Bei Aufnahme des Kindes in die Villa Kunterbunt e.V. werden die Eltern Mitglied im Verein. Der Verein wird durch den Vorstand vertreten, der einmal jährlich auf der Mitgliederversammlung gewählt wird. Hierbei wählen alle Mitglieder des Vereins zwei Elternteile als Interessenvertreter der Elternschaft und, aufgrund der Entstehungsgeschichte, zusätzlich eine MitarbeiterIn, die als drittes Vorstandsmitglied die Belange des Teams in diesem Gremium vertritt.

Durch die Vertretung einer MitarbeiterIn von Beginn an, ist eine Kontinuität vorhanden, die einerseits die Einarbeitung der neu gewählten Vorstandseltern erleichtert, anderseits die Beständigkeit der Vereinsführung sichert. Eine enge Zusammen-arbeit der drei Vorstandsmitglieder in Kooperation mit dem pädagogischen Team gewähr-leistet eine Vereinsführung, die sowohl verlässlich, als auch zukunftsorientiert ist.

In diesem Sinne regelt der Vorstand alle geschäftlichen Belange des Vereins und unterstützt das pädagogische Team darin, die Qualität des Vereins Villa Kunterbunt e.V. als Bildungseinrichtung zu sichern und weiter zu entwickeln.
 
7. Öffnung nach außen
 
7.1 Die Villa-Kunterbunt e.V. als Ausbildungsstätte
Die Vorraussetzung für die Ausbildung in einem pädagogischen Berufsfeld ist die Absolvierung verschiedener Praktika, deren Dauer abhängig ist von Art und Stufe der Ausbildung.

In der Villa Kunterbunt geben wir Auszubildenden immer wieder gerne die Chance, durch ein Praktikum Einblicke in unsere pädagogische Arbeit zu gewinnen und somit Erfahrungen im Elementarbereich zu sammeln.

Während ihres Praktikums werden sie von einer MitarbeiterIn als feste AnsprechpartnerIn begleitet und angeleitet. Das beinhaltet sowohl eine enge Kooperation mit den verschiedenen Fachschulen, als auch die individuelle Betreuung und Hilfestellung bei der Umsetzung der ihnen gestellten praktischen und theoretischen Aufgaben.

Viele Schulformen gehen immer mehr dazu über, den Schülern der neunten Klasse durch Betriebspraktika einen Einblick in verschiedene Berufsbereiche zu ermöglichen. Auch hier stellen wir Praktikumsplätze in der Villa Kunterbunt zur Verfügung, um die Jugendlichen in ihrer beruflichen Orientierung zu unterstützen.

 
7.2 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Dort, wo unsere Beobachtungen ergeben, dass eine Zusammenarbeit zwischen Eltern und Villa Kunterbunt zur Förderung der Kinder nicht ausreicht, halten wir eine enge und kooperative Zusammenarbeit mit anderen an der Erziehung, Bildung und Gesundheit beteiligten Institutionen und Personen für notwendig und sinnvoll.

Dabei empfehlen wir den Eltern uns bekannte Institutionen, bzw. sind offen, neue Einrichtungen kennen zu lernen und mit diesen in regelmäßigem Austausch zu bleiben. Darüber hinaus pflegen wir eine langjährige Zusammenarbeit zu anderen, uns unterstützenden Einrichtungen, wie z.B.:

 
Erziehungsberatungsstellen
 
Jugendamt
 
Gesundheitsamt
 
Polizei
 
Motopädagogischen Praxen
 
Logopädagogischen Praxen
 
Ergotherapeutischen Zentren...

Die langjährig bestehende Zusammenarbeit mit den umliegenden Grundschulen haben wir intensiviert, um den Schulanfang optimal vorzubereiten und den Villa-Kindern einen sanften Übergang von unserer Kindertagestätte zur Schule zu ermöglichen. So findet zwischen uns MitarbeiterInnen und den LehrerInnen ein regelmäßiger Informations- und Erfahrungsaustausch über die heutige Form der Grundschul- und Tagesstättenarbeit statt, von denen beide Seiten profitieren, in dem die neu erworbenen Kenntnisse in die pädagogische Praxis mit einfließen.
 
7.3 Zusammenarbeit mit dem DPWV
Seit der Gründung des Vereins Kindertagesstätte Villa Kunterbunt e.V. sind wir dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV) als Dachverband angeschlossen. Dieser stellt uns einen Fachberater zur Seite, der sowohl Ansprechpartner für den Vorstand, als auch für die pädagogischen MitarbeiterInnen ist.

Der DPWV informiert regelmäßig über aktuelle politische Entwicklungen und Gesetzesänderungen in Form von Regionalkonferenzen und LeiterInnen-Arbeitskreisen.

An diesen LeiterInnentreffen nehmen wir regelmäßig teil, um die dort erhaltenen Informationen und Neuigkeiten anschließend dem gesamten Team zugänglich zu machen und gemeinsam zu erarbeiten, was diese speziell für unsere Einrichtung und Arbeit in der Praxis bedeutet.

Die Regionalkonferenzen geben den Vorständen aller Dortmunder Elterninitiativen die Möglichkeit, sich ebenfalls über oben genannte Belange zu informieren und bieten ein Forum des Informationsaustausches.

 
8. Wie werden Sie Mitglied in der Villa Kunterbunt?
 
8.1 Das Voranmeldegespräch
 

Mit allen interessierten Eltern, die ihr Kind bei uns betreuen lassen möchten, führen wir nach vorheriger Terminabsprache ein ausführliches Voranmeldegespräch. Dazu laden wir die Eltern in die Villa Kunterbunt ein und eine MitarbeiterIn des Teams nimmt sich Zeit, um ihnen die Elterninitiative Villa Kunterbunt e.V. und das pädagogische Konzept vorzustellen. Ebenso gibt es die Möglichkeit, sich vor Ort die Räumlichkeiten und das Außengelände anzusehen. Für alle Fragen, die die Betreuung in unserer Einrichtung betreffen, stehen wir hier gerne zur Verfügung.

Im Anschluss an dieses Gespräch nehmen wir das Kind auf Wunsch der Eltern in die Warteliste auf.

 
8.2 Die Aufnahmekriterien
 

Bei der Aufnahme neuer Familien in die Villa Kunterbunt berücksichtigen wir verschiedene Kriterien.

Bei der Vorauswahl wird zunächst der Zeitpunkt der Anmeldung und das Alter des Kindes zum 01.11. des Aufnahmejahres berücksichtigt. Zukünftig werden wir jedes Jahr fünf Kinder zwischen null und zwei Jahren und ca. sechs Kinder zwischen zwei und drei Jahren aufnehmen.

Um eine ausgewogene Gruppenstruktur zu erhalten, achten wir auf Alter und Geschlecht der Kinder.

Da wir in der Villa Kindern unterschiedlicher Kulturen die Möglichkeit geben wollen, voneinander zu lernen, sind bei uns ausländische Familien sehr willkommen.

Alleinerziehende Elternteile finden bei uns Unterstützung, da wir an dieser Stelle einen erhöhten Bedarf sehen.

Des Weiteren finden auch einzelne Familien, denen aus unterschiedlichen Gründen eine frühzeitige Anmeldung nicht möglich war (Umzug, Aufnahme eines Pflegekindes etc.), Berücksichtigung bei der Neubesetzung der freien Plätze.

Jüngere Geschwisterkinder können auf Wunsch der Eltern aufgenommen werden, sofern der Altersstruktur entsprechend Plätze vorhanden sind. Hierbei ist es wichtig, uns frühzeitig mitzuteilen, ab welchem Lebensjahr die Aufnahme in die Villa erfolgen soll. Eine weitere Voraussetzung für die Aufnahme der Geschwisterkinder ist die bisherige gute Zusammenarbeit mit den pädagogischen MitarbeiterInnen und die Einhaltung der vertraglich festgelegten Vereinspflichten.

 
8.3 Die Aufnahme
 
Das Aufnahmeverfahren ist abhängig von der Anzahl der zu besetzenden Plätze und kann in der Ausführung variieren. Die interessierten Eltern der Warteliste, deren Kinder vom Alter her in Frage kommen, werden entweder zu einem Einzelgespräch mit den MitarbeiterInnen und den Elternrat der Gruppe oder zu einem gemeinsamen Elternabend eingeladen, der von uns MitarbeiterInnen, dem Vorstand und dem Elternrat moderiert wird.

Dies ermöglicht ein gegenseitiges Kennenlernen und bietet den Raum, noch offene Fragen zu besprechen. Wenn sich sowohl die Familie, als auch der Verein für eine Aufnahme entschieden haben, schließen wir einen Betreuungsvertrag ab und freuen uns auf eine schöne gemeinsame Villa-Zeit.

 
Konzept-Gliederung
Hoppetosse
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